Lina und Ellie
„Für die Geburt unserer Zwillinge wurde der 22. August errechnet. Da die Schwangerschaft unseres Sohnes völlig problemlos verlaufen war, ging ich von einer ähnlichen Entwicklung aus. Auch als Anfang April festgestellt wurde, dass der Gebärmutterhals verkürzt war, regte mich das nicht sonderlich auf und ich versuchte, alles etwas ruhiger anzugehen. Mitte Mai wurde ich jedoch zur Beobachtung in die Klinik eingewiesen, denn der Gebärmutterhals war noch einmal kürzer geworden. Nach ein paar Tagen durfte ich allerdings schon wieder nach Hause – gerade rechtzeitig, um mit unserem Sohn seinen dritten Geburtstag zu feiern. Wir bemühten uns um wenig Trubel, doch bald darauf spürte ich ein regelmäßiges Ziehen im Bauch. Allein fuhr ich mitten in der Nacht ins Krankenhaus, um die Schmerzen abklären zulassen. Entgegen meiner Erwartung, dass ich schnell wieder zuhause sein würde, stellte man regelmäßige Wehen und einen Vorfall der Fruchtblase fest. Zur Sicherheit wurde die Lungenreifespritze gesetzt und wehenhemmende Medikamente verabreicht. Doch es half alles nichts, die Geburt unserer beiden Mädchen war nicht mehr aufzuhalten. Zehn Minuten vor der sogenannten „eiligen Sectio“ einigte ich mich mit meinem Mann auf die Namen Ellie und Lina. Während der OP ging es mir sehr schlecht. Ich hatte Herzrasen und merkte, wie Gliedmaßen und Zunge anschwollen. Anscheinend reagierte ich hochallergisch auf eines der Medikamente.