"Manchmal kommt es anders als man denkt"
Herr und Frau F. wünschten sich von Herzen ein Kind und freuten sich riesig, als der Arzt ihnen mitteilte, Frau F. sei schwanger. Als das junge Ehepaar zwei Wochen später erfuhr, dass da noch ein zweites Kind zu sehen sei, waren sie erst einmal erschreckt. Sie machten sich viele Gedanken darüber, wie sie zwei Kinder gleichzeitig ernähren und aufziehen sollten. Kaum hatten sich die zukünftigen Eltern an den Zwillingsgedanken gewöhnt, kam die nächste Nachricht: Drillinge! Sie machten sich ernsthafte Sorgen um ihre Zukunft als plötzliche Großfamilie.
Nachdem die drei Mädchen Laura, Amelie und Leonie das Licht der Welt erblickt hatten, waren die Eltern überglücklich, obwohl die drei zu früh geboren wurden und leichte Startschwierigkeiten hatten. Während des Klinikaufenthaltes der Drillinge nahm eine unserer Case Managerinnen Kontakt zu den Eltern auf. Im Jahr 2004 hatte sie schon einmal eine Familie mit Drillingen betreut und konnte gut an ihre Erfahrungen von damals anknüpfen. Die Eltern waren sehr erfreut über das Hilfsangebot und nahmen es gerne an.
Zunächst führte die Case Managerin viele Gespräche mit den Eltern. Die Mutter war am Anfang verständlicherweise unsicher und hatte Angst, irgendwann zusammenzubrechen. Sie hatte viele Fragen zur Versorgung und Pflege der Kinder. Besonders ihr taten die klärenden Gespräche gut. Manchmal betrafen sie auch ganz banale Dinge, z.B. die Frage, wie füttere ich drei hungrige Säuglinge auf einmal. Die Case Managerin übernahm viele Telefonate und Gespräche mit Behörden und Hilfsanbietern, um für die Familie Entlastung zuschaffen. Zum Beispiel konnten zunächst ehrenamtliche und später von der Stadt finanzierte Helfer organisiert werden, die die Familie in alltäglichen Dingen unterstützten.
Ein ausgestellter Parkausweis erleichtert der Familie die Ausflüge als Großfamilie mit dem Auto. Zum Glück entwickeln sich Laura, Amelie und Leonie den Umständen entsprechend gut. In Zukunft wird es noch viel Trubel in der neuen Großfamilie geben, das ist klar. Aber der Anfang ist geschafft und die Eltern sehen mit Zuversicht und Freude in die Zukunft. Frau F.: „Ich bin so froh über die Hilfe vom bunten Kreis. Frau B. war immer offen für meine Fragen und hat uns viel Organisatorisches abgenommen. Das hätten wir alleine nie so geschafft."